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Ein Freund ist von uns gegangen, ein Ratgeber, ein Vorbild. In Bishkek starb am 23. August 2019 im Alter von 82 Professor Emil Shokurov, Gründer der kirgisischen Umweltbewegung, in den 90er Jahren Direktor des Instituts für Biologie und stellvertretender Direktor des Instituts für Philosophie der Kirgisischen Akademie der Wissenschaften. Professor Shokurov gehörte vor nun mehr als 10 Jahren zu den Paten bei der Gründung des Deutsch-Kirgisischen Kulturvereins,

für uns entwarf er das Vereinsemblem – den Adler, dessen Flügel sich wie eine Jurte um einen roten Rhombus legen – Symbol für das Gitter, das die Jurte stabilisiert, das Kerege, das gleichzeitig auch als das offenen Herz des Adlers gelesen werden kann.  

Denn Emil Shokurov war nicht nur Wissenschaftler und Philosoph, er war auch ein Grafiker und Maler, der in seinen Bildern die Schönheit Kirgisistans zeigte (Ihr findet einige seiner Bilder auf unseren Webseiten in der Rubrik Art).

Nach dem Abschluss seines Studiums der Biologie und Zoologie an der Kirgisischen Universität in Frunse bekam er die Chance einer Aspirantur an der Moskauer Lomonossow-Universität. Er arbeitete dann als junger frisch promovierter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kirgisischen Institut für Mikrobiologie und Hygiene in Frunse. Dabei wandte er sich besonders den ökologischen Problemen der Flora und Fauna Kirgisisistans zu, in dem er zu diesen Themen ein umfangreiches kartographisches Material ausarbeitete und veröffentlichte. 

Als Wissenschaftler und auch Initiator der Bewegung „Aleyne“, der ersten NGO, die sich in Kirgisistan mit den Fragen der Ökologie beschäftigte, gewann er zunehmend Einfluss und internationale Anerkennung. Er war führend an der Ausarbeitung der Strategie und Planung für den Erhalt der biologischen Vielfalt seines Landes beteiligt und setzte sich aktiv in Projekten der UNESCO, der Weltbank-Organisation der UNO und einer ganzen Reihe nationaler und internationaler Fonds und Vereine für Artenschutz und Umwelterhalt in Zentralasien ein. 

Als Pädagoge, Philosoph, Maler und Poet ging es ihm ganz besonders auch um die Erziehung der Jugend, darum, gerade die jungen Menschen empfänglich für die Schönheit ihrer Heimat zu machen und sie für die großen Gefährdungen, die der Natur durch gedankenlosen oder profit-orientierten Umgang drohen, zu sensibilisieren. 

Dabei blieb Emil Shokurov ein zutiefst bescheidener Mensch, denn wie er selbst in einem Vierzeiler schreibt:

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