So ein Frühlingsfest braucht einiges an Vorbereitung: die neue Festjurte musste aufgestellt und eingerichtet werden, die Einkaufslisten waren abzustimmen. Zu koordinieren war: wer bäckt, wer kocht, wer kauft ein. Wer hackt das Holz, heizt die Samoware und natürlich: wer übernimm die Verantwortung für das Gelingen des echten kirgisischen Plov – eine Schlüsselaufgabe, geht es doch um 12 Kilo Möhren,
15 Kilo Reis, 12 Kilo Fleisch und einen Kasan mit fast einem Meter Durchmesser! In Echtzeit und unter freiem Himmel zuzubereiten, ohne Fallback und mit einem Wetterbericht, der Regenwolken ankündigt!
Aber die Kirgisisen und ihre Freunde haben starke Nerven. Und in Alimdshan einen souveränen Chefkoch sowie in Shirin eine entschlossene Organisatorin. Das Ergebnis könnt Ihr auf den Fotos von Frank in der Galerie anschauen: ein gelungenes Frühlingsfest mit vielen Gästen und Besuchern. Ob das die kirgisische Diaspora, die Freunde aus der Botschaft, die bunte Truppe aus der Zirkuswelt, die Spaziergänger auf der Buga oder die jungen Leute und Familien in der Potsdamer Nachbarschaft waren, die unser Fest inzwischen schon fest in ihrem Kalender eingetragen haben.
Alle hatten Spaß an Gesprächen und Spielen (darunter Altschiki, Gorodki, Baumklettern, Schlappseil und nicht zuletzt Selmas Rekord im Seilspringen mit 92 Umdrehungen!) in der schönen grünen Umgebung des Nomadenlandes.
Das Essen fand reißend Absatz. Der Plov war einfach herrlich, ebenso die Schaschlyks und Würstchen frisch vom Rost mit Tzaziki und Möhrensalat unter der Aufsicht von den Grillmeistern Norbert und Frank. Die Kuchen und Piroshki vom Botschaftsteam, die Borsoki von Asel und Team sowie Anaras, Rajas und Annas Muffins mit frisch vor Ort geschlagenem Maskarpone waren echte Highlights
und passten zusammen mit den vom Botschaftsteam gespendeten Mandeln und Trockenfrüchten (echt exotisch: Urjuk) besonders gut zum heißen Tee.
Vielen Dank dafür an alle Helfer: Asel, Galija, Mahabat, Bermet und Dshamal wie jedes Jahr voll engagiert (und das schon am Vorabend – 11 Kilo Möhren wollen erstmal in streichholzdünne Streifen geschnitten sein), dabei vorbildlich unterstützt von unseren fleißigen Au-Pair Mädels Aizada, Meerim und Ümüt, die mit Shirin, Asel und Galija in der Küchenjurte pausenlos Salate und Fleisch vorbereiteten, das Geschirr spülten, für den Nachschub an Speisen sorgten und Tee ausschenkten. Vielen Dank auch an die Jungen, die sich um die Somoware kümmerten und an Anwar, der die Plov-Zubreitung fachmännisch begleitete. Landesvater Matthias hatte die Logistik auf Vordermann und garantierte zusammen mit seinem Nomadenland-Team die Infrastruktur und einen reibungslosen Ablauf. Alle Helfer können wir hier nicht mit Namen nennen – aber möchten uns trotzdem herzlichst auch bei allen Ungenannten bedanken.
Und je mehr Gäste kamen, desto schöner wurde das Wetter: ein frischer, wie es sich für den April gehört, durchwachsener Frühlingstag mit Sonne und Wolken sowie mit ein paar Schauern zum Abschluss, die aber nur die Farben auffrischten und eigentlich nicht störten. Nachdem dann die beiden großen Kasane wieder blank gescheuert waren und alles aufgeräumt war gab es noch eine Abschiedsrunde und dann ging es schließlich nach Haus – für die einen nach Potsdam, Berlin oder Halle (toi, toi, toi für Mahabat), für ander nach Kirgistan oder Spanien, Großbritannien, Russland oder Frankreich. Die Erinnerung an diesen Frühlingstag wird hoffentlich noch lange anhalten – vielleicht sogar bis zum nächsten Jahr, wenn der Deutsch-Kirgisische Kulturverein wieder einladen wird zu einem neuen Frühlingsfest.
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