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Das Frühlingsfest im Nomadenland ist ja schon immer eine (zumindest für die Vorbereiter) spannende Veranstaltung. Mal stellen sich statt dem angekündigten Sonnenschein Schnee und Hagel ein, mal macht die Waldbrandwarnstufe offenenes Feuer unter dem Kasan für den Plow unmöglich, und mal zwingt uns das CORONA-Virus, das Frühlingsfest im Herbst zu feiern.

In diesem Jahr kam auch wieder einiges zusammen, um den Sonntag zu einem spannenden Event zu machen: totales Feuerverbot hieß für Gulja, Luise, Aigul, Galija und ihre Helfer, die 120 Portionen Plow in einer Nachtschicht in 3 Kesseln und zwei großen Töpfen auf heimischen Herdstätten zu kochen und anschließend mit den Autos vor Ort zu bringen. 

Norbert mussten den Borsoki-Kasan mit dem Gasbrenner zum Sieden bringen und der Potsdam-Marathon hatte dazu noch für den Transport per Auto die Wege zum Nomadenland gesperrt.

Die Naturschutzbehörde hatte auch noch die Kletterbäume als mögliches zukünftiges Käferhabitat vorsorglich sperren lassen (die Käfer sind zwar nicht da, aber sie könnten in den nächsten 50 Jahren durchaus mal vorbeischauen, und darauf muss man sich rechtzeitig vorbereiten). Aber all diese Schwierigkeiten zeigten nur einmal mehr die Stärke unseres Vereins: es wurde improvisiert, angepackt und als die Zahl der freiwilligen Helfer immer weiter wuchs, war klar: Wir schaffen das! Die Sonne musste soviel Engagement einfach belohnen. Es wurde voll und voller, insbesondere viele junge Leute kamen – bis von Hamburg, Fulda und der Insel Rügen! Und es waren viele Kinder da. Wir haben noch nie so viele Portionen Plow ausgeteilt, am Borsoki-Kessel sorgte Norbert, Altynai, Aizada und Gulzhan ununterbrochen für Nachschub, Lena & Lena aus Charkiw und Saporoshje und Emirlan hielten die Hauswirtschaft sauber und Frank & Mahabat schlugen den Takt an der Essensausgabe.

Ganz besonders freuten wir uns, dass auch unsere kasachischen Freunde diesmal ganz zahlreich erschienen waren und auch das neue Botschaftsteam unserer Einladung gefolgt war. Wir hatten Gäste unter anderem aus Taschkent, Astana, Almaty, Semipalatinsk, Dshalal Abad, Osh, Naryn und mit Shora aus Kant sogar jemanden, der die Regeln des Kalah-Spiels kannte und den Kindern das Werfen der Altschiki beibringen konnte.

Es gab diesmal auch wieder ein kulturelles Highlight: nach dem der letzte Plow aus den Kesseln gekratzt worden  war, konnten Martin und Stefan Monhardt, Verleger und Chef der Edition Monhardt,  mit der Lesung aus dem Roman „MIT APRIKOSEN“ von Oliver Hösli – dem jüngsten Buch der Edition www.monhardt.de  –  beginnen. Wir lernten etwas über die Arbeit des Verlegers und Lektors moderner Literatur aus Südost-Europa und Mittelasien,

und Stefan konnte sich erstmals eine kirgisische Jurte von innen anschauen. Über Kadzhi Sai, den Schauplatz des Romans, teilten dann Shirin, Almaz und Frank ihre Eindrücke – es war ein für alle Seiten interessantes Gespräch. Alles in allem -ein gelungener Tag. Nach dem Gruppenfoto halfen viele Hände beim großen Aufräumen und dann ging es in der Abendsonne wieder auf den Heimweg.

Links zu den Bildern vom Frühlingsfest: https://bit.ly/3aTXxFr

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